Der „Totenweg“ zwischen Grundsteinheim und Iggenhausen

Der Weg mit diesem Namen ist ein ca. vierhundert Meter langer Weg zwischen der heutigen Kreisstrasse 13 und dem Feldweg von Iggenhausen nach Lichtenau. Im Ort Iggenhausen hat dieser Weg den Namen „Zum Winterberg“.

Der Totenweg oder niederdeutsch Dauhenwiärg ist ein Teil der alten Hauptstrasse von Grundsteinhein nach Iggenhausen. Wie man an seinem Namen erkennt, wurden in vergangenen Jahrhunderten die Verstorbenen aus Grundsteinheim zum Kirchhof nach Iggenhausen gefahren. Rund um die Pfarrkirche fanden sie hier ihre letzte Ruhe.

Der Weg ist heute ein herrlicher Panoramaweg mit einem malerischen Blick auf Iggenhausen und die umgebende Landschaft.

An seinen Rändern beiderseits kann der Betrachter jahrhundertealte Bäume mit enormen Stammumfängen bewundern. Es sind fünf Rotbuchen und eine Linde. Diese Bäume haben einen durchschnittlichen Stammumfang von 3,5 – 4 Metern.

Dass diese alten Bäume nicht der modernen Verkehrsführung weichen mussten, verdanken sie wahrscheinlich der 1956 im Tal gebauten neuen Haupt- und heutigen Kreisstraße von Grundsteinheim nach Iggenhausen. Dadurch wurde der alte Weg ein wenig frequentierter Feldweg.

Ein Wanderer erlebt den Weg aus dem Sauertal kommend wie folgt: wenige Meter rechts hinter der Sauerbrücke der Kreisstrasse 13 begegnet ihm ein hölzernes Wegekreuz mit einer dahinterstehenden Birke. Dieses Kreuz stellt die erste Station der Sakramentsprozession von Iggenhausen nach Grundsteinheim am Feste Christi Himmelfahrt dar.

Wenige Meter nach dem Kreuz biegt der Totenweg rechts von der Hauptstrasse ab. Bergan stehen wir vor einer Riesenlinde am linken Wegrand. Weiter bergan mussten vor Jahren zwei Rotbuchen wegen Umsturzgefahr beseitigt werden. Jedoch die Stämme stehen noch . Somit kann man ihre Umfänge noch messen und ihre Größe erahnen. Weiter bergan wachsen noch fünf alte Rotbuchen. Unter einer Buche steht eine Bank. Von hier aus blickt man nach Norden ins Tal der so genannten Lieth mit dem immer Wasser führenden Glasebach. Ferner sieht man Iggenhausen, sowie den Mölke- und den Hahnenberg. Am gegenüberliegenden Büngeberg treten einige Felsen hervor. Weiter bergan auf unserem Weg hat man den Steilabhang zur Lieth hin vor Jahren mit Fichten aufgeforstet. Nach einigen hundert Metern schließlich erreichen wir den Weg „Zum Winterberg“. Nach links kommen wir zum südlichen Ortseingang von Iggenhausen. Nach rechts gelangen wir ins offene Soratfeld und schließlich nach Lichtenau.

Der „Totenweg“ diente auch schon bei Jubiläumsfesten in Iggenhausen als Teil des Marschweges, da er ortsnah eine Verbindung zwischen Ober- und Unterdorf bildet. Der Totenweg mit seinem alten Baumbestand und die umgebende Landschaft sind eine Kostbarkeit in der heutigen Zeit.

Dieses sollten wir wahrnehmen und nachfolgenden Generationen weitergeben.

Anmerkung: der Totenweg ist ein Teilstück des heimatlichen Wanderwegenetzes; der Wanderweg mit der Bezeichnung x führt von Brakel nach Wewelsburg und dürfte deshalb Wanderern bekannt sein.