Volkstrauertag 2021

Gestern um 19:00 Uhr, hat der Soldatenkameradschaftsverein, in Gedenken einen Kranz am Ehrenmal niedergelegt und an die Opfer von Krieg und Gewalt gedacht.

Ansprache von Oberst Christian Meier:

Verehrte Anwesende, ich freue mich, dass der Kameradschaftsverein hier mit Unterstützung der Feuerwehr und der Musikkapelle heute den Volkstrauertag mit der feierlichen Kranzniederlegung begehen kann.

Wir gedenken heute den Opfern von Krieg und Gewalt, an Kindern, Frauen und Männern aller Völker.

Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurden.

Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Zeit, um die Opfer die durch Terrorismus und politischer Verfolgung den Tod fanden. Wir gedenken heute unseren Bundeswehrsoldat*innen und Einsatzkräften, die im Auslandseinsatz für unser Land und unsere Gesellschaft besonders in Afghanistan, Mali und der ehemaligen Jugoslawischen Staaten ihr Leben verloren oder schwere Schäden, körperlich wie seelisch, erleiden mussten.

Die mahnenden Zeitzeugen der Weltkriege werden von Jahr zu Jahr weniger, Vergangenes hat in unserer Gesellschaft kaum Platz, die „Ich-Gesellschaft“ nimmt die Stellung des Miteinanders ein.

Diese Gedenkfeiern tragen auch dazu bei, uns bewusst zu machen, wie zerbrechlich oft dieses wertvolle Gut Frieden war und ist, welch unsägliches Leid über die Menschen im Krieg gekommen ist und immer noch kommt und wie dankbar wir hier in unserem Land und in Europa sein können, dass wir einigermaßen sicher und behütet leben und arbeiten können.

Es ist vielleicht nur allzu menschlich, dass wir gewonnene Freiheiten und zugedachtes Glück irgendwann als etwas Selbstverständliches annehmen, anstatt für friedvolles Miteinander einzustehen.

Bewaffnete Konflikte weltweit, fordern durch Krieg und Terror den Tod. Es scheint als würde die Botschaft „Frieden“ des Volkstrauertages sinnlos verpuffen, als sei es sinnlos geworden auf Frieden zu hoffen!

Der Gemeinschaft Europa stehen schwierige Zeiten bevor. Solange es Menschen guten Willens gibt, besteht Hoffnung für die Menschheit in Frieden zu leben.

Danke für Eure Aufmerksamkeit